»Haustiere impfen mit Verstand« von Monika Peichl

Seit Jahrzehn­ten ist der jährliche Besuch beim Tier­arzt für Hunde‐ und Katzen­hal­ter Stan­dard. Die Auf­frischung des Impf­schutzes ste­ht an. Aber auch Kan­inchen und Frettchen wer­den von ihren ver­ant­wor­tungs­be­wussten Hal­tern zum Teil hal­b­jährig für die Immu­nisierung beim Tier­arzt vorgestellt und in jedem Pfer­destall schaut regelmäs­sig der Vet­er­inär mit der Spritze vor­bei. Toll­wut, Staupe, Par­vovi­rose, Bor­re­liose, FIP, Myx­o­matose, Influen­za, Druse – die Liste der Erkrankun­gen, vor denen wir unsere Lieblinge durch den Pieks zu schützen hof­fen, ist lang. Doch sind diese häu­fi­gen Imp­fun­gen über­haupt alle nötig?

Liebe geht durch den Magen?

Ein oft falsch ver­standen­er Spruch mit schw­eren Fol­gen Dieses Phänomen tritt nicht nur in den USA, son­dern mit­tler­weile auch sehr häu­fig bei uns in Deutsch­land auf: übergewichtige Tiere. Schätzungsweise ein Drit­tel bis die Hälfte aller Katzen und etwa die Hälfte aller Hunde lei­den an Übergewicht. Doch wie kommt es über­haupt dazu und wie kann ich als ver­ant­wor­tungsvoller Hal­ter ein zu hohes Gewicht meines Hun­des oder mein­er Katze ver­mei­den?

Backentaschentumore

Erfahrungs­bericht ein­er Gold­ham­ster­hal­terin   Tumore an sich sind häu­fig ein Prob­lem. Back­en­taschen­tu­more sitzen erschw­erend an ein­er schlecht erre­ich­baren und gut durch­bluteten Stelle. Weil die Back­en­taschen zudem sehr dehn­bar sind und die Tiere bei Fut­ter­trans­porten häu­fig aus­ge­beulte Back­en­taschen haben, bleiben gefährliche Umfangsver­mehrun­gen oft ver­bor­gen, bis sie eine kri­tis­che Größe erre­icht haben. Bei mein­er Gold­ham­s­ter­dame Annui ent­deck­te ich das Geschwür auch erst spät.

Luftsackmilben

Endopar­a­siten in den Atemwe­gen von Vögeln   Da Vögel beim Fliegen absolute Höch­stleis­tun­gen erbrin­gen und dabei einen extrem hohen Sauer­stoff­be­darf deck­en müssen, besitzen sie zusät­zlich zu ihren Lun­gen soge­nan­nte Luft­säcke, welche die Atmung unter­stützen. Die Luft­säcke sind jedoch nicht nur bei Anstren­gung, son­dern auch bei der nor­malen Atmung aktiv. Luft­sack­mil­ben nis­ten sich genau an dieser Stelle ein, ver­mehren sich dort und bre­it­en sich über die weit­eren Atemwege aus.

Erfahrungsbericht: Ossäre Choristie

Eine Augen­erkrankung des Meer­schweinchens   Viele Meer­schweinchen bekom­men in ihrem Leben Prob­leme mit den Augen. Häu­fig sind Ver­let­zun­gen die Ursache, die durch Heu‐ und Stro­hhalme oder durch Raufer­eien mit Artgenossen zus­tande kom­men. Nicht sel­ten steck­en aber auch spezielle Erkrankun­gen dahin­ter, deren Diag­nose selb­st für Tierärzte nicht immer ein­fach ist. So neigen ins­beson­dere Meer­schweinchen zur ossären Cho­ristie, eine Knochen‐ bzw. Knor­pel­bil­dung inner­halb des Auges.

Der MDR1‐Gendefekt

Vererb­bare Medika­mente­nun­verträglichkeit beim Hund Beim MDR1‐Defekt han­delt es sich um eine vererb­bare Gen­mu­ta­tion, die zu ein­er Medika­mente­nun­verträglichkeit führt. Betrof­fene Hunde reagieren auf üblicher­weise harm­lose Medika­mente wie Wur­m­mit­tel mit schw­eren bis tödlichen Vergif­tungser­schei­n­un­gen. Inzwis­chen ist es dank eines ein­fachen Bluttests aber kein Prob­lem mehr, den MDR1‐Status eines Hun­des ermit­teln zu lassen und entsprechende Ersatzprä­parate zu ver­wen­den, die für Hunde mit diesem Defekt unbe­den­klich sind.

Katzenviren unter der Lupe

Der Unter­schied zwis­chen FIP und FIV Infek­tion, Entzün­dung, geschwächt­es Immun­sys­tem – bei diesen Symp­tomen erklin­gen die Alar­m­glock­en bei Katzenbe­sitzern. Schnell ste­ht ein bös­er Ver­dacht im Raum: Kön­nte meine Katze FIV oder FIP haben? Bei­de Begriffe sind Katzen­hal­tern gut bekan­nt, doch worum han­delt es sich bei diesen bei­den Erkrankun­gen über­haupt?

Haarige Gefahr im Wald

Der Eichen‐Prozessionsspinner »ver­bren­nt« Men­sch und Tier   Der Wald ist für Besitzer und Hund immer eine span­nende, erleb­nis­re­iche Abwech­slung. Doch genau dort kann auch eine heimtück­ische Gefahr lauern: der Eichen‐Prozessionsspinner – oder bess­er gesagt seine soge­nan­nten Brennhaare. Diese Haare kön­nen für Men­sch und Tier viele Unan­nehm­lichkeit­en bedeuten.

Sind Tiere resistent gegen Antibiotika?

  Immer häu­figer erk­lären Tier­hal­ter, dass das eigene Tier resistent gegen Antibi­oti­ka wäre. Im Grunde ist diese Aus­sage richtig, denn der Wirkungsmech­a­nis­mus, der der Bekämp­fung von Bak­te­rien dient, funk­tion­iert nicht in gle­ich­er Weise beim Hausti­er. Antibi­oti­ka hem­men in der Regel den Stof­fwech­sel der Bak­te­rien und manche töten die Bak­te­rien direkt ab.

Allergien gegen Haustiere

Zwei Betrof­fene bericht­en von ihrer Erfahrung   Wer selb­st nicht von Allergien betrof­fen ist, sieht diese The­matik meist sehr lock­er und greift schnell zu Floskeln wie »Hal­tung­sop­ti­mierung und -änderung« oder »Medika­mentenein­nahme«. Oft hören Betrof­fene sog­ar von falsch ver­standen­er Tier­liebe, Ego­is­mus und man­gel­nder Wil­len­skraft, wenn sie ihre Tiere auf­grund ein­er Allergie notge­drun­gen und schw­eren Herzens abgeben mussten. Dabei haben die betrof­fe­nen Hal­ter selb­st schon eine anstren­gende Odyssee hin­ter sich und nicht jede endet mit einem Hap­py End für Tier und Hal­ter. Im Gespräch mit der TierZeit berichteten zwei Betrof­fene von ihrem schwieri­gen Weg.