Golliwoog ist eine sehr vielseitige Futterpflanze und besonders Nager‐, Kaninchen‐ und Vogelhaltern bekannt. Allerdings ist Golliwoog für andere Tierarten ebenso geeignet: So ist der Kalziumlieferant bei manchen Reptilien wie Bartagamen oder Landschildkröten sehr begehrt. Passend zu unserem Golliwoog‐Portrait in unserer vierten Ausgabe, folgt nun eine kleine Bastelanleitung, wie das »Kriechende Schönpolster« günstig nachgezogen werden kann.
Bei der ersten Methode erfolgt die Nachzucht in Reagenzgläsern. Hierbei ist eine schnelle Wurzelbildung garantiert. Außerdem ist es eine schöne Methode, um Kindern das Wachstum von Pflanzen näherzubringen. Schon nach zwei bis drei Tagen sind die ersten Wurzeln zu erblicken und täglich können Fortschritte im Wachstum beobachtet werden. Die zweite Methode erfolgt auf klassische Weise im Blumentopf.
Golliwoog gedeiht am besten an schattigen bis halbschattigen Plätzen. Um möglichst große Pflanzen zu erhalten, sollten sie in regelmäßigen Abständen alle paar Monate umgetopft werden. Damit die Pflanze lange erhalten bleibt, sollte sie nicht komplett ins Terrarium gestellt, sondern den Tieren nur einzelne, abgeschnittene Triebe angeboten werden. Da Golliwoog aufgrund seiner Beliebtheit von allen Tierarten sehr zügig gefressen wird, ist das Nachziehen mehrerer Pflanzen empfohlen.
Grundmaterial für die Nachzucht einer buschigen Pflanze (beide Methoden):
1 Blumentopf (ca. 12 cm Durchmesser)
1 Untersetzer
5 bis 10 kleinere Steine
Blumenerde
1 Golliwoogpflanze
Wasser
Für die erste Methode werden zusätzlich benötigt:
1 Stück Styropor (ca. 17 cm x 11 cm x 11 cm)
mind. 6 Reagenzgläser (alternativ: Aufbewahrungsröhrchen von Vanilleschoten)
1 Pipette
Methode 1: Golliwoog im Reagenzglas
Schritt A:
Die sechs Reagenzgläser vorsichtig in das Styroporstück drücken, bis sie Halt finden. Mit einer Pipette ausreichend Wasser auffüllen, damit die Triebenden im Wasser schwimmen können.
Schritt B:
Von der Stammpflanze mindestens sechs Triebe (je mehr Triebe genutzt werden, desto dichter wird die Pflanze später) entnehmen, die Blätter am unteren Teil entfernen und die Triebe in die Reagenzgläser stellen.
Achtung: Das Wasser wird von den Trieben schnell verbraucht. Die Gläser sollten etwa alle zwei bis drei Tage wieder aufgefüllt werden, damit die Triebe nicht austrocknen. Nach sieben bis zehn Tagen haben die Triebe Wurzeln von drei bis vier Zentimetern gebildet. Das weitere Vorgehen entspricht Methode 2.
Methode 2: Der Klassiker
Schritt A:
Den Boden des Blumentopfes mit den Steinen befüllen, sodass später keine Staunässe entsteht und die Wurzeln nicht schimmeln.
Schritt B:
Den Rest des Topfes mit Blumenerde auffüllen. Mit den Fingern kleine Mulden in gleichmäßigem Abstand in die Erde drücken.
Schritt C:
Die Triebe von der Stammpflanze oder nach Methode 1 von den Reagenzgläsern entnehmen, deren Enden in die Mulden legen und vorsichtig mit Erde auffüllen. Eventuell herabhängende Triebe werden sich mit der Zeit von selbst aufrichten.
Schritt D:
Die Erde gut bewässern, damit sie ausreichend feucht ist. Um das überschüssige Wasser ablaufen zu lassen, kann der Topf für eine halbe Stunde draußen stehen gelassen werden. Im Haus sollte dann ein Untersetzer genutzt werden. Die Triebe sind etwa alle drei bis vier Tage zu gießen.
Autor: Lisa M.
Bilder: Lisa M.
erschienen in TierZeit Ausgabe 9
24. August 2014