»Ein Platz für wilde Tiere« von D. Andres‐Brümmer und C. Schenck

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Die Zool­o­gis­che Gesellschaft Frank­furt, kurz ZGF, ist eine inter­na­tion­al tätige Naturschut­zor­gan­i­sa­tion, die haupt­säch­lich in Afri­ka arbeit­et. Sie ist aber auch in Europa, Asien und Südameri­ka tätig. Neben Schutzpro­gram­men und Wieder­an­sied­lung­spro­jek­ten für hochbedro­hte Tier­arten gehört vor allem die Unter­stützung von Nation­al­parks, Schutzge­bi­eten und den Behör­den vor Ort zu den Auf­gaben der ZGF. Daneben engagiert sich die Organ­i­sa­tion für die Aufk­lärung und Bil­dung der Bevölkerung, eben­so für das Schaf­fen von Arbeit­splätzen, beispiel­sweise durch die Aus­bil­dung und Aus­rüs­tung von Rangern.

Laura E - Buchvorstellung ein Platz für wilde TierePrä­gend für die Arbeit der ZGF war der Ein­satz des bekan­nten Ver­hal­tens­forsch­ers und Naturschützers Bern­hard Grz­imek, der viele Jahre Präsi­dent der Zool­o­gis­chen Gesellschaft Frank­furt war. Das Buch »Ein Platz für wilde Tiere« erzählt, wie die ZGF Grz­imeks Weg weit­erge­ht und sich für den Erhalt der biol­o­gis­chen Vielfalt ein­set­zt. Es lang­weilt dabei nicht mit seit­en­lan­gen Beschrei­bun­gen und end­losen Aufzäh­lun­gen der Pro­jek­te, son­dern überzeugt mit vie­len ein­drucksvollen Fotos sowie kurzen, span­nen­den Tex­ten. Auf 240 Seit­en ver­mit­teln cir­ca 200, teil­weise ganz­seit­ige Farb­fo­tos nicht nur ein beein­druck­endes Bild von der Schön­heit der Natur, son­dern auch von dem Leben des Men­schen und der Arbeit der Naturschützer vor Ort. Der Leser wird in die wilden Weit­en der Serengeti ent­führt, ent­deckt die Schule für Orang‐Utans auf Suma­tra oder beg­ibt sich in den tro­pis­chen Regen­wäldern Perus auf die Suche nach den sel­te­nen Riesenot­tern.

»Ein Platz für wilde Tiere« ist kein Buch zum Durch­blät­tern. Es geleit­et den Leser in andere Wel­ten, fes­selt und beein­druckt ihn, weckt seine Fasz­i­na­tion für die Natur. Es ver­steckt aber nicht die Zer­störung von Leben­sräu­men, die Wilderei und die Kriege, deren Opfer immer häu­figer die Tier­welt ist. Das Aus­maß der Zer­störung bedrückt und macht nach­den­klich. Das Buch glänzt mit der Schön­heit des Lebens, doch es öffnet dem Leser auch die Augen. Dabei hin­ter­lässt es keinen bit­teren Nachgeschmack, son­dern find­et das Gle­ichgewicht zwis­chen Aufk­lärung, Ehrfurcht und Begeis­terung. Es zeigt immer bei­de Seit­en, sowohl die angerichteten Schä­den als auch die Erfolge im Naturschutz.

So wer­den Geschicht­en erzählt, die nicht nur trau­rig, son­dern auch witzig und humor­voll sind. Zum Beispiel das Leben von John Deere, einem Orang‐Utan, der seinen Weg aus der ille­galen Haustier­hal­tung in die Orang‐Utan‐Schule im Nation­al­park Bukit‐Tigapuluh find­et, wo er wieder auf das Leben in Frei­heit vor­bere­it­et wird. Zusam­men mit anderen jun­gen Orang‐Utans lernt er von seinen Betreuern, sich im Regen­wald zurechtzufind­en. Es wird Jahre dauern, bis er weiß, was er zum Über­leben braucht, doch eines Tages wird John Deere wieder frei sein.

Das Buch kostet im Han­del 39,90 Euro. Die ZGF bietet es jedoch für 19,90 Euro zuzüglich Ver­sand­kosten an, wovon 10,00 Euro direkt in die Naturschutzarbeit der ZGF ein­fließen.

Autor: Lau­ra E.
Bild: Lau­ra E.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 9
24. August 2014

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