Das Kamerunschaf

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Kleines Hausschaf ganz groß

Die aus West­afri­ka stam­menden Kamerun­schafe zählen zu den Haarschafrassen und sind die Nach­fahren des West­afrikanis­chen Zwergschafs. Böcke erre­ichen eine Schul­ter­höhe von 55 bis 70 Zen­time­ter, Auen sind etwas klein­er. Das Geschlecht ist bei dieser Rasse sehr leicht zu unter­schei­den. Neben ein­er Mähne an Hals und Brust besitzen Böcke lange, sichelför­mige Hörn­er, Auen sind hinge­gen horn­los. Bei art­gerechter Hal­tung kön­nen Kamerun­schafe ein Alter von durch­schnit­tlich zwölf Jahren erre­ichen.

Christina H. - Das Kamerunschaf (1)

Das Fell dieser Rasse besitzt meist eine kas­tanien­far­bene Grund­fär­bung mit schwarz­er Zeich­nung an Bauch, Kopf und Beinen. Ein­far­bige schwarze oder Tiere mit weißen Fleck­en sind eben­falls möglich. Das Haarkleid der Kamerun­schafe ist dicht und kurz. Während den Win­ter­monat­en wer­den die Tiere durch eine dichte Unter­wolle geschützt. Diese ver­lieren sie im Früh­jahr von selb­st, daher müssen diese Schafe nicht geschoren wer­den. Die Rasse gilt als anspruch­s­los und genügsam, den­noch sind Kamerun­schafe keine Rasen­mäher, die ein­fach nur im Garten ste­hen möcht­en. Neben ein­er großen Wei­de­fläche von geset­zlich fest­gelegten 250 Quadrat­meter Min­dest­größe benöti­gen sie einen für die ganze Herde aus­re­ichend großen, trock­e­nen und zugfreien Unter­stand oder Stall, um sich bei schlechtem Wet­ter und Kälte zurückziehen zu kön­nen. Die Zaun­höhe sollte etwa 190 Zen­time­ter betra­gen, da die Tiere sehr gut sprin­gen kön­nen.

Das bevorzugte Nahrungsmit­tel der Kamerun­schafe ist Gras, welch­es sie selb­st­ständig auf der Wei­de aufnehmen. Während der käl­teren Monate muss aus­re­ichend Heu zuge­füt­tert wer­den. Darüber hin­aus ist es wichtig, den Tieren aus­re­ichend Wass­er sowie das ganze Jahr über einen kupfer­losen Min­er­al­stein zur Ver­fü­gung zu stellen. Zusät­zlich kön­nen Zweige, Karot­ten, Äpfel und Kartof­felschalen ange­boten wer­den. Körn­er­fut­ter benöti­gen sie nicht, es wird jedoch sehr gerne angenom­men.

Christina H. - Das Kamerunschaf (2)Kamerun­schafe sind sehr soziale Tiere und dür­fen daher nicht einzeln gehal­ten wer­den. Nur in Grup­pen fühlen sie sich wirk­lich wohl. Als Flucht­tiere haben sie ein sehr scheues und zurück­hal­tendes Wesen, aber mit ein wenig Geduld wer­den manche Tiere den­noch handzahm. Vor allem bei beson­deren Lecker­bis­sen wie Körn­er­fut­ter oder Karot­ten­scheiben über­winden viele ihre ange­borene Scheu und fressen aus der Hand. In Deutsch­land wur­den Kamerun­schafe ursprünglich nur als Nutztiere gehal­ten. Sie waren gute Fleis­chliefer­an­ten, mussten nicht geschoren wer­den und kon­nten das ganze Jahr im Freien gehal­ten wer­den. Die robuste, kleine Schafrasse hat allerd­ings schnell Lieb­haber gefun­den und wird mit­tler­weile von vie­len als reines Hausti­er gehal­ten.

Autor: Christi­na H.
Bilder: Christi­na H.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 6
11. August 2013

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