Der Siamesische Kampffisch

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Betta Splendens

Martina G - Siamesicher Kampffisch (1)Der aus Thai­land stam­mende Siame­sis­che Kampff­isch ist in sein­er Heimat häu­fig in Reis­feldern, Sumpf‐ und Moor­wäldern, Tüm­peln und selb­st in kleinen Pfützen vorzufind­en. Die durch­schnit­tliche Lebenser­wartung des bis zu sieben Zen­time­ter großen Fis­ches liegt in Aquar­ien bei ger­ade mal zwei Jahren.

Die Beze­ich­nung »Kampff­isch« hat er seinem Ver­hal­ten gegenüber anderen Tieren sein­er Art zu ver­danken. Der sehr aggres­sive Fisch ist ein Einzel­gänger und duldet keine weit­eren Artgenossen in seinem Revi­er, männliche Tiere bekämpfen sich in Aquar­ien bis zum Tod.

Die männliche Wild­form besitzt eine rot‐braune Grund­fär­bung mit grün schim­mern­den Schup­pen­rei­hen. Die fah­ne­nar­tig ver­größerte After‐ und Rück­en­flosse kann beispiel­sweise bei der Reviervertei­di­gung aufgestellt wer­den. Weib­liche Tiere besitzen eine gelb‐braune Grund­fär­bung, ihre Flossen sind nicht so auf­fäl­lig wie die ihrer männlichen Artgenossen. Durch gezielte Zucht existiert mit­tler­weile eine Vielzahl ver­schieden­er Farb‐ und Flossen­for­men. Der Siame­sis­che Kampff­isch zählt zu den Labyrinth­fis­chen. Dies ver­dankt er seinem Labyrinthor­gan, ein­er Art Atemhöh­le, welche sich paarig im Schädel des Tieres befind­et und ihm ermöglicht, atmo­sphärischen Sauer­stoff zu atmen. So ist es dem Kampff­isch möglich, in den war­men, sauer­stof­far­men Gewässern sein­er Heimat zu über­leben und im Not­fall sog­ar kleinere Streck­en über Land zu über­queren.

Die Hal­tung von Bet­ta splen­dens ist mit aus­re­ichen­der Vor­bere­itung selb­st für Aquar­is­tike­in­steiger prob­lem­los möglich. Die Beck­en­größe sollte sich zwis­chen 25 Liter und 54 Liter bewe­gen. Neben einem strö­mungss­chwachen Fil­ter wird ein Heitzstab benötigt, um die notwendi­ge Tem­per­atur, welche sich zwis­chen 24 °C und 28 °C bewe­gen sollte, zu erre­ichen. Da die Siame­sis­chen Kampff­is­che sehr dicht bepflanzte Beck­en benöti­gen, die ihnen die Möglichkeit geben, sich auszu­ruhen oder zu ver­steck­en, sollte auch eine tages­licht­na­he Beleuch­tung für die Wasserpflanzen vorhan­den sein.

Martina G - Siamesicher Kampffisch (2)Bet­ta splen­dens sind Fleis­chfress­er, sie benöti­gen daher auss­chließlich tierische Nahrung. Pflan­zlich­es Flock­en­fut­ter ist für diese Art gän­zlich ungeeignet. Der Fach­han­del bietet eine große Auswahl an leben­den und gefrore­nen Fut­tertieren, wie Mück­en­lar­ven, Tubifex, Wasser­flöhe und Artemia an. Es ist wichtig, das gekaufte Fut­ter vor dem Ver­füt­tern gründlich abzus­pülen, um eventuelle Rück­stände zu ent­fer­nen. Es ist eben­falls möglich, auf getrock­nete Fut­tertiere oder Fut­ter­pel­lets speziell für Kar­ni­voren (Fleis­chfress­er) zurück­zu­greifen. Dies sollte aber nicht die auss­chließliche Fut­terquelle darstellen.

Die bere­its erwäh­nte Aggres­sion der Siame­sis­chen Kampff­is­che gegenüber Artgenossen bee­in­flusst die Hal­tung im heimis­chen Aquar­i­um. Die ide­ale Hal­tung find­et in einem Einzel­beck­en statt. Jedes weit­ere Tier kann die stark revier­bildende Art extrem stressen, was zu ein­er verkürzten Lebens­dauer führen kann. Bet­ta splen­dens unter­schiedlichen Geschlechts dulden sich auss­chließlich zur Paarung. Das Män­nchen lockt das Weibchen zur Paarung und Eiablage unter ein eigens dafür von ihm gebautes Schaumnest. Anschließend vertreibt er das weib­liche Tier und übern­immt allein die Brutpflege. Von der Ver­paarung zweier Tiere sollte ohne genü­gend Hin­ter­grund­wis­sen über die Genetik unbe­d­ingt Abstand genom­men wer­den.
Der Siame­sis­che Kampff­isch ist ein­er der far­ben­prächtig­sten Fis­che, der in unseren Aquar­ien zu find­en ist. Die große Vielfalt der Farb‐ und Flossen­for­men führt zu ein­er immer größeren Beliebtheit dieser wun­der­schö­nen Art.

Autor: Christi­na H.
Bilder: Mar­ti­na G.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 5
14. April 2013

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