Betta Splendens
Der aus Thailand stammende Siamesische Kampffisch ist in seiner Heimat häufig in Reisfeldern, Sumpf‐ und Moorwäldern, Tümpeln und selbst in kleinen Pfützen vorzufinden. Die durchschnittliche Lebenserwartung des bis zu sieben Zentimeter großen Fisches liegt in Aquarien bei gerade mal zwei Jahren.
Die Bezeichnung »Kampffisch« hat er seinem Verhalten gegenüber anderen Tieren seiner Art zu verdanken. Der sehr aggressive Fisch ist ein Einzelgänger und duldet keine weiteren Artgenossen in seinem Revier, männliche Tiere bekämpfen sich in Aquarien bis zum Tod.
Die männliche Wildform besitzt eine rot‐braune Grundfärbung mit grün schimmernden Schuppenreihen. Die fahnenartig vergrößerte After‐ und Rückenflosse kann beispielsweise bei der Revierverteidigung aufgestellt werden. Weibliche Tiere besitzen eine gelb‐braune Grundfärbung, ihre Flossen sind nicht so auffällig wie die ihrer männlichen Artgenossen. Durch gezielte Zucht existiert mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Farb‐ und Flossenformen. Der Siamesische Kampffisch zählt zu den Labyrinthfischen. Dies verdankt er seinem Labyrinthorgan, einer Art Atemhöhle, welche sich paarig im Schädel des Tieres befindet und ihm ermöglicht, atmosphärischen Sauerstoff zu atmen. So ist es dem Kampffisch möglich, in den warmen, sauerstoffarmen Gewässern seiner Heimat zu überleben und im Notfall sogar kleinere Strecken über Land zu überqueren.
Die Haltung von Betta splendens ist mit ausreichender Vorbereitung selbst für Aquaristikeinsteiger problemlos möglich. Die Beckengröße sollte sich zwischen 25 Liter und 54 Liter bewegen. Neben einem strömungsschwachen Filter wird ein Heitzstab benötigt, um die notwendige Temperatur, welche sich zwischen 24 °C und 28 °C bewegen sollte, zu erreichen. Da die Siamesischen Kampffische sehr dicht bepflanzte Becken benötigen, die ihnen die Möglichkeit geben, sich auszuruhen oder zu verstecken, sollte auch eine tageslichtnahe Beleuchtung für die Wasserpflanzen vorhanden sein.
Betta splendens sind Fleischfresser, sie benötigen daher ausschließlich tierische Nahrung. Pflanzliches Flockenfutter ist für diese Art gänzlich ungeeignet. Der Fachhandel bietet eine große Auswahl an lebenden und gefrorenen Futtertieren, wie Mückenlarven, Tubifex, Wasserflöhe und Artemia an. Es ist wichtig, das gekaufte Futter vor dem Verfüttern gründlich abzuspülen, um eventuelle Rückstände zu entfernen. Es ist ebenfalls möglich, auf getrocknete Futtertiere oder Futterpellets speziell für Karnivoren (Fleischfresser) zurückzugreifen. Dies sollte aber nicht die ausschließliche Futterquelle darstellen.
Die bereits erwähnte Aggression der Siamesischen Kampffische gegenüber Artgenossen beeinflusst die Haltung im heimischen Aquarium. Die ideale Haltung findet in einem Einzelbecken statt. Jedes weitere Tier kann die stark revierbildende Art extrem stressen, was zu einer verkürzten Lebensdauer führen kann. Betta splendens unterschiedlichen Geschlechts dulden sich ausschließlich zur Paarung. Das Männchen lockt das Weibchen zur Paarung und Eiablage unter ein eigens dafür von ihm gebautes Schaumnest. Anschließend vertreibt er das weibliche Tier und übernimmt allein die Brutpflege. Von der Verpaarung zweier Tiere sollte ohne genügend Hintergrundwissen über die Genetik unbedingt Abstand genommen werden.
Der Siamesische Kampffisch ist einer der farbenprächtigsten Fische, der in unseren Aquarien zu finden ist. Die große Vielfalt der Farb‐ und Flossenformen führt zu einer immer größeren Beliebtheit dieser wunderschönen Art.
Autor: Christina H.
Bilder: Martina G.
erschienen in TierZeit Ausgabe 5
14. April 2013