Die farbenfrohe Springspinne

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Ein Einblick in die Welt der Phidippus regius

Viele Spin­nen­hal­ter konzen­tri­eren sich auf Vogel­spin­nen, allerd­ings schaf­fen es mit­tler­weile immer mehr Springspin­nen in das heimis­che Ter­rar­i­um. Heute möchte ich eine Art vorstellen, welche vor allem durch ihre Far­b­vielfalt und Agilität auf­fällt.

Cindy K. - die farbenfrohe Springspinne (weiblich)Die Rede ist von der far­ben­fro­hen Springspinne Phidip­pus regius (KOCH 1846), die zu den größten Vertretern ihrer Fam­i­lie zählt. Weibchen dieser Art wer­den etwa 15 Mil­lime­ter groß, während die Män­nchen auf etwa zwölf Mil­lime­ter kom­men. Die Weibchen gibt es in vie­len Farb­for­men wie Rot, Orange, Pink oder Grau. Ihre Beißw­erkzeuge, die soge­nan­nten Che­liceren, sind vio­lett oder grün irisierend. Das Män­nchen hinge­gen ist stets schwarz mit weißen Streifen auf den Bein­paaren und stel­len­weise auf dem Kör­p­er sowie grün‐blau‐violetten Che­liceren. Beson­ders charak­ter­is­tisch ist die Leis­tungs­fähigkeit ihrer Augen. Auf der Stirn befind­en sich direkt nebeneinan­der zwei Augen­paare, am abfal­l­en­den Kopfende zwei weit­ere kleinere. Die Net­zhäute kön­nen sowohl vor und zurück als auch seitlich ver­schoben wer­den, was der Spinne einen weit­en Blick­winkel ver­schafft, ohne sich selb­st zu bewe­gen – ide­al um Beutetiere im Auge zu behal­ten und somit gezielt zu fan­gen. Durch ihr gutes Sehver­mö­gen, aber auch ihre Schnel­ligkeit, ist die Springspinne ein aus­geze­ich­neter Insek­ten­fänger und kann ihre Beute bere­its aus großer Ent­fer­nung anvisieren. Vor dem geziel­ten Absprung auf die Beute sichert sie sich durch einen Sicher­heits­faden. Dies ver­hin­dert, dass sie selb­st ein Opfer wird und ermöglicht es ihr gle­ichzeit­ig, sich bei Gefahr schnell zurückziehen zu kön­nen. 

Phidip­pus regius ernährt sich haupt­säch­lich von Fliegen, Mück­en oder sog­ar kleinen Libellen. Sie kommt in warm‐feuchten Gebi­eten vor, zum Beispiel in Flori­da, Puer­to Rico und auf den Bahamas – um nur wenige zu nen­nen. Sie ist oft an Wal­drän­dern zu find­en, aber auch an Häuser­wän­den. Son­nige Plätze mag sie am lieb­sten.

Bei Anpas­sung der Hal­tung an die natür­lichen Leben­sum­stände der Springspinne – etwa 26 bis 27 Grad Cel­sius und 70 bis 75 Prozent Luft­feuchtigkeit – belohnt sie ihren Hal­ter durch ihre Tagak­tiv­ität. Lei­der liegt das max­i­male Alter dieser Art bei nur etwa zwei Jahren. Wie bei allen Tier­arten ist auch bei der Springspinne von Zooladenkäufen abzu­rat­en. Sie wird inzwis­chen von vie­len Züchtern nachge­zo­gen, um dem aufk­om­menden Import oft­mals kranker und mit Par­a­siten befal­l­en­er Tiere ent­ge­gen­zuwirken. »Mein Mäd­chen« belohnt mich täglich mit ihrer Präsenz, deshalb sollte Phidip­pus regius bei keinem Spin­nen­hal­ter im Regal fehlen.

Autor: Cindy K.
Bilder: Christi­na H.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 6
11. August 2013

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