Der Leopardgecko im heimischen Wüstenterrarium
Der bis zu 25 Zentimeter große Leopardgecko ist ein nachtaktiver Lidgecko und lebt in Pakistan, Afghanistan, im Iran, Irak und westlichen Indien. Dort bewohnt er Steppengebiete, trockenes Grasland und Felswüsten. Seine wissenschaftliche Bezeichnung lautet »Eublepharis macularius«.
Die dämmerungsaktive Geckoart ist kräftig gebaut und besitzt einen großen vom Körper abgesetzten Kopf. Der gelblichen Grundfärbung mit den schwarzen Punkten hat der Leopardgecko seinen deutschen Namen zu verdanken. Jungtiere unterscheiden sich in den ersten Monaten farblich stark von den ausgewachsenen Tieren, da sie nach dem Schlupf noch keine Punkte, sondern eine Bänderzeichnung besitzen. Die Lebenserwartung von bis zu 25 Jahren muss unbedingt bei der Anschaffung berücksichtigt werden. Der gesellige Leopardgecko sollte am besten in rein weiblichen Gruppen mit höchstens einem männlichen Tier pro Terrarium gehalten werden, da diese gleichgeschlechtliche Tiere nicht tolerieren. Sie können anhand der bulligen Körperform und ihres Hemipenis, dem männlichen Geschlechtsorgan der Schuppenkriechtiere, zuverlässig bestimmt werden.
Leopardgeckos müssen sich wie alle Reptilien regelmäßig häuten. Ihre Oberhaut, Epidermis genannt, wächst nicht mit und wird deshalb abgestoßen. Da die Tiere die Haut anschließend sofort fressen, verbleiben meist keine Hautreste im Terrarium zurück. In dieser Zeit ziehen sich die Tiere bevorzugt in feuchtere Höhlen zurück, daher sollten den Tieren unbedingt entsprechende Verstecke angeboten werden.
Diese faszinierende Geckoart gibt sich mit Terrarien ab 100 Zentimeter Kantenlänge zufrieden. Eine Gruppe von drei bis vier weiblichen Tieren findet in einem Terrarium mit den Maßen 120 x 60 x 60 Zentimeter ausreichend Platz. Wie bei fast allen adulten – das heißt ausgewachsenen – Reptilien gilt auch bei Leopardgeckos: je größer, desto besser. Obwohl es sich bei dieser Art um Bodenbewohner handelt, klettern sie sehr gerne. Daher sollte unbedingt eine Rückwand mit vielen, nur wenige Zentimeter hohen Spalten in das Terrarium eingebracht werden. Der Bodengrund sollte aus einem mindestens zehn Zentimeter hohen, grabfähigen Sand‐Lehm‐Gemisch bestehen. Reiner Sand entspricht nicht ihrem natürlichen Habitat und kann neben Gelenkschäden zu einer tödlichen Verstopfung führen, wenn er bei der Nahrungsaufnahme mitgefressen wird.
Neben einer ausreichend großen Wasserschale benötigen Leopardgeckos eine Schale mit Sepiastücken. Eine mit feuchtem Substrat gefüllte Höhle (Wettbox), mehrere in verschiedenen Temperaturzonen angebrachte Versteckmöglichkeiten in Form von unter‐ bzw. oberirdischen Höhlen sowie Wurzeln und Steine dürfen nicht fehlen. Die wechselwarmen Tiere benötigen tagsüber Temperaturen zwischen 22 °C und 37 °C. Direkt unter dem Wärmespot sollte die Temperatur auf 35 °C bis 40 °C ansteigen. Nachts sind Temperaturen zwischen 20 °C und 23 °C optimal. Während der Winterruhe von November bis Februar werden die Temperaturen langsam auf 10 bis 15 °C gesenkt. Dafür empfiehlt es sich, die Tiere in lebensmittelechten Plastikboxen in einen anderen Raum, beispielsweise ein ungeheiztes Nebenzimmer oder einen Keller, zu überführen.
Die Hauptnahrung des Leopardgeckos besteht aus Heimchen, Grillen, Heuschrecken und Schaben. Zusätzlich können Mehlwürmer und Zophobas angeboten werden, die sich aber aufgrund ihrer fettreichen Zusammensetzung nicht zur ausschließlichen Fütterung eignen. Die Futtertiere müssen regelmäßig mit einem Vitamin‐ und Kalziumpulver bestäubt werden. Außerdem wird empfohlen, sie bis zur Verfütterung mit artgerechtem und hochwertigem Futter zu versorgen, um den Nährwert zu erhöhen.
Mittlerweile existiert eine Vielzahl verschiedener Farbformen, welche diese Geckoart für viele Menschen noch interessanter macht. Sein neugieriges Wesen trägt ebenfalls dazu bei, dass sich der Leopardgecko großer Beliebtheit erfreut.
Autor: Christina H.
Bilder: Christina H.
erschienen in TierZeit Ausgabe 7
15. Dezember 2013