Flinke Steppenbewohner

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Der Leopardgecko im heimischen Wüstenterrarium

 

Der bis zu 25 Zen­time­ter große Leop­ardgecko ist ein nach­tak­tiv­er Lidgecko und lebt in Pak­istan, Afghanistan, im Iran, Irak und west­lichen Indi­en. Dort bewohnt er Step­penge­bi­ete, trock­enes Grasland und Fel­swüsten. Seine wis­senschaftliche Beze­ich­nung lautet »Euble­phar­is mac­u­lar­ius«.
Christina H. - Leopardgecko Sunglow

Die däm­merungsak­tive Geckoart ist kräftig gebaut und besitzt einen großen vom Kör­p­er abge­set­zten Kopf. Der gel­blichen Grund­fär­bung mit den schwarzen Punk­ten hat der Leop­ardgecko seinen deutschen Namen zu ver­danken. Jungtiere unter­schei­den sich in den ersten Monat­en far­blich stark von den aus­gewach­se­nen Tieren, da sie nach dem Schlupf noch keine Punk­te, son­dern eine Bän­derze­ich­nung besitzen. Die Lebenser­wartung von bis zu 25 Jahren muss unbe­d­ingt bei der Anschaf­fung berück­sichtigt wer­den. Der gesel­lige Leop­ardgecko sollte am besten in rein weib­lichen Grup­pen mit höch­stens einem männlichen Tier pro Ter­rar­i­um gehal­ten wer­den, da diese gle­ichgeschlechtliche Tiere nicht tolerieren. Sie kön­nen anhand der bul­li­gen Kör­per­form und ihres Hemipe­nis, dem männlichen Geschlecht­sor­gan der Schup­penkriechtiere, zuver­läs­sig bes­timmt wer­den.

Leop­ardgeck­os müssen sich wie alle Rep­tilien regelmäßig häuten. Ihre Ober­haut, Epi­der­mis genan­nt, wächst nicht mit und wird deshalb abgestoßen. Da die Tiere die Haut anschließend sofort fressen, verbleiben meist keine Hautreste im Ter­rar­i­um zurück. In dieser Zeit ziehen sich die Tiere bevorzugt in feuchtere Höhlen zurück, daher soll­ten den Tieren unbe­d­ingt entsprechende Ver­stecke ange­boten wer­den.

Diese faszinierende Geckoart gibt sich mit Ter­rarien ab 100 Zen­time­ter Kan­ten­länge zufrieden. Eine Gruppe von drei bis vier weib­lichen Tieren find­et in einem Ter­rar­i­um mit den Maßen 120 x 60 x 60 Zen­time­ter aus­re­ichend Platz. Wie bei fast allen adul­ten – das heißt aus­gewach­se­nen – Rep­tilien gilt auch bei Leop­ardgeck­os: je größer, desto bess­er. Obwohl es sich bei dieser Art um Boden­be­wohn­er han­delt, klet­tern sie sehr gerne. Daher sollte unbe­d­ingt eine Rück­wand mit vie­len, nur wenige Zen­time­ter hohen Spal­ten in das Ter­rar­i­um einge­bracht wer­den. Der Boden­grund sollte aus einem min­destens zehn Zen­time­ter hohen, grabfähi­gen Sand‐Lehm‐Gemisch beste­hen. Rein­er Sand entspricht nicht ihrem natür­lichen Habi­tat und kann neben Gelenkschä­den zu ein­er tödlichen Ver­stop­fung führen, wenn er bei der Nahrungsauf­nahme mit­ge­fressen wird.

Christina H. - LeopardgeckoNeben ein­er aus­re­ichend großen Wasser­schale benöti­gen Leop­ardgeck­os eine Schale mit Sepi­astück­en. Eine mit feuchtem Sub­strat gefüllte Höh­le (Wet­tbox), mehrere in ver­schiede­nen Tem­per­atur­zo­nen ange­brachte Ver­steck­möglichkeit­en in Form von unter‐ bzw. oberirdis­chen Höhlen sowie Wurzeln und Steine dür­fen nicht fehlen. Die wech­sel­war­men Tiere benöti­gen tagsüber Tem­per­a­turen zwis­chen 22 °C und 37 °C. Direkt unter dem Wärmespot sollte die Tem­per­atur auf 35 °C bis 40 °C ansteigen. Nachts sind Tem­per­a­turen zwis­chen 20 °C und 23 °C opti­mal. Während der Win­ter­ruhe von Novem­ber bis Feb­ru­ar wer­den die Tem­per­a­turen langsam auf 10 bis 15 °C gesenkt. Dafür emp­fiehlt es sich, die Tiere in lebens­mit­t­elecht­en Plas­tik­box­en in einen anderen Raum, beispiel­sweise ein unge­heiztes Neben­z­im­mer oder einen Keller, zu über­führen.

Die Haupt­nahrung des Leop­ardgeck­os beste­ht aus Heim­chen, Grillen, Heuschreck­en und Sch­aben. Zusät­zlich kön­nen Mehlwürmer und Zophobas ange­boten wer­den, die sich aber auf­grund ihrer fet­tre­ichen Zusam­menset­zung nicht zur auss­chließlichen Füt­terung eignen. Die Fut­tertiere müssen regelmäßig mit einem Vitamin‐ und Kalz­i­umpul­ver bestäubt wer­den. Außer­dem wird emp­fohlen, sie bis zur Ver­füt­terung mit art­gerechtem und hochw­er­tigem Fut­ter zu ver­sor­gen, um den Nährw­ert zu erhöhen.

Mit­tler­weile existiert eine Vielzahl ver­schieden­er Farb­for­men, welche diese Geckoart für viele Men­schen noch inter­es­san­ter macht. Sein neugieriges Wesen trägt eben­falls dazu bei, dass sich der Leop­ardgecko großer Beliebtheit erfreut.

Autor: Christi­na H.
Bilder: Christi­na H.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 7
15. Dezem­ber 2013

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