Herzschmerz bei Katzen

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HCM – Hyperthrophe Kardiomyopathie

HCM – die Abkürzung stammt von der englis­chen Beze­ich­nung »hyper­trophic car­diomy­opa­thy« – ist eine Herz­muskel­erkrankung. Es han­delt sich um eine Verdick­ung des Herz­muskels, welche entwed­er den gesamten Muskel oder Teil­ab­schnitte betr­e­f­fen kann. Bei Katzen ist die HCM die häu­fig­ste Herz­erkrankung.

 

Was genau passiert bei der HCM?

Durch die sich verdick­ende Herz­muskel­wand wird das Vol­u­men des Herzkam­merin­nen­raums deut­lich reduziert. Das hat zur Folge, dass das Herz häu­figer schla­gen muss, um den Kör­p­er mit aus­re­ichend Blut zu ver­sor­gen. Dies kann zu einem Rück­stau führen und die höhere Schlagfre­quenz wiederum kann den Herz­muskel weit­er anschwellen lassen. Die Bil­dung von Flüs­sigkeit in der Lunge oder in der Brusthöh­le sind die Folge. Ohne Behand­lung ver­läuft eine HCM fast immer tödlich.

 

Sind bestimmte Rassen mehr betroffen als andere?

Häu­fig betrof­fene Katzen­rassen sind vor allem Maine Coon, Pers­er, Rag­doll, Rex sowie Amerikanisch und Britisch Kurzhaar. Aber auch ganz nor­male Hauskatzen – unsere geliebten Feld‐, Wald‐ und Wiesen‐Mixe – erkranken an HCM.

 

Wie äußert sich eine HCM?

Katharina U - HCMDie Symp­tome sind vielfältig. Lei­der ist es häu­fig der Fall, dass die Krankheit bere­its fort­geschrit­ten ist, wenn deut­lich sicht­bare Anze­ichen, wie extreme Atem­not, ver­mehrtes Hus­ten oder stark ver­ringerte Leis­tungs­fähigkeit, für den Katzen­hal­ter erkennbar sind. Weit­ere mögliche Symp­tome sind erhöht­es Ruhe‐ und Schlaf­bedürf­nis, ver­ringerte Belast­barkeit mit eventuell anschließen­dem Hecheln, blau ver­färbte Schleimhäute, Flanke­nat­mung, sicht­bar erhöhte Herzfre­quenz, Wasserein­lagerun­gen und Appetit­man­gel.

 

Warum entsteht eine HCM?

Die HCM lässt sich in zwei For­men unterteilen: die primäre und die sekundäre HCM. Bei der primären HCM liegt die Ursache im Herz­muskel selb­st; das heißt sie ist ange­boren, ein genetis­ch­er Defekt. Die sekundäre HCM wird durch eine andere Erkrankung verur­sacht, die einen erhöht­en Blut­druck zur Folge hat, wie beispiel­sweise eine Nieren­erkrankung oder eine Erkrankung der Schild­drüse.

 

Welche Diagnosemöglichkeiten gibt es?

Allen voran ste­ht zunächst die tierärztliche Unter­suchung beim Haustier­arzt an. Kommt es hier zu Ungereimtheit­en, wie einem Herzgeräusch, ist es rat­sam, ein EKG machen zu lassen. Rönt­gen­bilder kön­nen hil­fre­ich sein, um eine Ver­größerung des Herzens zu erken­nen. Da aber wie oben beschrieben bei der HCM die Musku­latur nach innen wächst, brin­gen Rönt­ge­nauf­nah­men allein keine zuver­läs­sige Aus­sage. Die einzig sichere Diag­nosemöglichkeit ist der Herzul­tra­schall. Diese Unter­suchung sollte in jedem Fall von einem Kar­di­olo­gen durchge­führt wer­den.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Eine Stan­dard­ther­a­pie für Katzen gibt es nicht; diese wird je nach Schwere der Erkrankung auf den einzel­nen Patien­ten zugeschnit­ten. Wenn bere­its Flüs­sigkeit­sansamm­lun­gen vor­liegen, wird mit Entwässerungsmedika­menten sowie ACE‐Hemmern gear­beit­et (diese kom­men auch bei Nieren­erkrankun­gen zum Ein­satz). Zusät­zlich kön­nen herzfre­quen­zsenk­ende Medika­mente verabre­icht wer­den. Wird eine HCM frühzeit­ig erkan­nt, kann die erkrank­te Katze mit entsprechen­der Behand­lung noch einige glück­liche Jahre vor sich haben. Aus diesem Grund gilt: Bei Ver­dacht lieber ein­mal zu oft zum Tier­arzt fahren als ein­mal zu wenig.

Autor: Katha­ri­na U.
Bild: Katha­ri­na U.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 5
14. April 2013

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