Kleine Gräserkunde

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Schmackhaftes von der Wiese

Dass die Natur für unsere kleinen Fein­schmeck­er aller­hand zu bieten hat, ist für die meis­ten Heimtier­hal­ter nichts Neues mehr. Löwen­zahn, Vogelmiere und Wegerich ste­hen auf dem Som­mer­speise­plan von Kan­inchen, Meer­schweinchen, Ham­ster und Co. Vogel­hal­ter bedi­enen sich eben­falls an dem reichen Nahrungsange­bot von draußen und nutzen frische Äste nicht nur als Sitzgele­gen­heit­en für ihre gefiederten Fre­unde. Doch sobald der Win­ter kommt, reduziert sich die Speisekarte größ­ten­teils auf käu­fliche Dinge. Das muss nicht sein!

Schon im Früh­jahr begin­nen eine Menge Gräs­er, Ähren auszu­bilden. Die meis­ten Samen reifen bis in den späten Herb­st hinein und kön­nen ab dem Spät­som­mer geern­tet wer­den. Viele Arten sind auf wilden Wiesen oder Feldern sehr zahlre­ich vertreten und kön­nen daher in größeren Men­gen geern­tet wer­den. Trock­en und dunkel gelagert oder einge­froren hal­ten sich die Gräs­er den ganzen Win­ter über und ergänzen nicht nur durch ihre Vielfalt den Speise­plan unser­er Tiere, son­dern bieten ihnen auch Beschäf­ti­gung. In Nagerge­he­gen sind sie zu kleinen Büscheln aufgestellt außer­dem hüb­sch anzuse­hen.

Das Deutsche Wei­del­gras ist beliebt bei kleineren Vögeln wie Wellen­sit­tichen. Einige Klein­nag­er mögen die kleinen Gras­samen nicht so gerne, sodass sich diese Grasart teils gut zum Deko­ri­eren eignet. Die Pflanze wird 30 bis 60 Zen­time­ter hoch, blüht von Mai bis Okto­ber und trägt bis Novem­ber reife Samen. deutsches Weidelgras
Laura E - Flughafer  

Der Flughafer bildet lange Grannen aus, weswe­gen diese Pflanze schon hal­breif zwis­chen Mai und Juni geern­tet wer­den sollte. Flughafer befind­et sich oft als lästiges Unkraut auf Getrei­de­feldern. Wer dort ern­ten möchte, sollte zuvor in Erfahrung brin­gen, ob der Ack­er mit Pes­tiziden bear­beit­et wurde.

 

Knaulgras oder Gemeines Knäuel­gras ist Bestandteil in eini­gen Vogel­fut­ter­sorten und kommt auch in manchen Fut­ter­mis­chun­gen für Klein­nag­er wie Ham­ster oder Mäuse vor. Es wird von eini­gen Tieren schon während der Blüte zwis­chen Mai und Juni gerne gefressen. Die Samen reifen bis August.

Knaulgras
Wiesen-Fuchsschwanz  

Wiesen‐Fuchsschwanz find­et oft Ver­wen­dung als Fut­terpflanze in Form von Wei­de­fut­ter oder als Bestandteil von Heu. Für die meis­ten unser­er Haustiere ist es blühend oder hal­breif am schmack­haftesten. Es blüht von Mai bis Juli und trägt reife Samen bis August.

 

Das Wiesen‐Rispengras gehört zu den häu­fig­sten Wiesen­gräsern in unseren Bre­it­en. Es wird 20 bis 60 Zen­time­ter hoch, seine Fär­bung reicht von grün bis bräunlich‐violett. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli, reife Samen trägt das Gras bis Sep­tem­ber.

Wiesen-Rispengras
Laura E - Kammgras  

Das Kam­m­gras ist häu­fig zu find­en und bei vie­len Ziervögeln beliebt. Es wird bis 90 Zen­time­ter hoch und kann ab Juni geern­tet wer­den. Das Kam­m­gras wird eben­falls oft als Fut­terpflanze genutzt und wächst daher ver­bre­it­et auf Wei­den.

Die Hüh­n­er­hirse wird von den meis­ten Vögeln am lieb­sten im hal­breifen Zus­tand gefressen und sollte zu diesem Zwecke von Mai bis Juli geern­tet wer­den. Bis Okto­ber trägt die Pflanze reife Samen. Hüh­n­er­hirse ist bei den meis­ten Klein­nagern sehr beliebt. Sie kann bis zu 200 Zen­time­ter hoch wer­den, ihre nor­male Wuchshöhe liegt aber zwis­chen 30 und 100 Zen­time­tern. hühnerhirse

Im Großen und Ganzen gel­ten für Gräs­er die gle­ichen Regeln, wie für anderes Fut­ter von draußen: Keine Pflanzen von chemisch behan­del­ten Flächen oder solche, die in der Nähe stark befahren­er Straßen wach­sen. Außer­dem ist bei Gräsern auf das soge­nan­nte Mut­terko­rn zu acht­en. Dies ist die Dauer­form eines sehr gifti­gen Pilzes, der größ­ten­teils Getrei­de befällt, aber auch bei Wild­gräsern auftreten kann. Das Mut­terko­rn hat die Form eines richti­gen Korns, ist allerd­ings meist größer als dieses und viel dun­kler bis schwarz gefärbt. Infizierte Pflanzen soll­ten auf keinen Fall gepflückt wer­den, der Pilz kann ab ein­er Menge von fünf Gramm für Men­schen tödlich sein. Wer diese Vor­sichts­maß­nah­men beachtet, kann seinen Tieren eine gesunde Leck­erei, abwech­slungsre­iche Beschäf­ti­gung und auch in der kalten Jahreszeit Fut­ter aus der Natur bieten.

Autor: Lau­ra E.
Bilder: Lau­ra E. (Flughafer, Kam­m­gras), birds-online.de (Rest)

erschienen in TierZeit Aus­gabe 5
14. April 2013

 

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