Vorstellung einer deutsch‐spanischen Katzenhilfe
Der Grundstein für den deutschen Tierschutzverein ANAA‐Katzen Deutschland e. V. wurde im Jahr 2005 gelegt, als die derzeitige erste Vorsitzende Kerstin Ridder eine behinderte Katze von ANAA Madrid – »Asociatión Nacional de Amigos de los Animales« – bei sich aufnahm. Nach diesem ersten Kontakt bot sie an, für eben solche »Handicats« ab und zu ein Zuhause in Deutschland zu suchen, weil eine Vermittlung in Spanien fast unmöglich ist.
Im Sommer 2007 kam dann allerdings eine umwerfende Anfrage aus Spanien: Es ging um über 130 Katzenbabys, die vermittelt werden sollten. Mit Hilfe einiger Bekannter und Freunde aus dem Tierschutz wurde diese schwere Aufgabe gemeistert. Daraus entstand die Idee, ANAA‐Katzen Deutschland zu gründen und weiterhin gezielt Katzen aus Spanien zu ihrem Glück zu verhelfen. Seit November 2011 ist die Organisation offiziell im Vereinsregister eingetragen. Die Mitarbeiter bilden sich laufend fort: So haben Kerstin Ridder und Katja Kämper erst im September 2013 ein einwöchiges Seminar zum Sachkundenachweis für TierheimmitarbeiterInnen beim deutschen Tierschutzbund absolviert.
Seit einiger Zeit hat ANAA‐Katzen Deutschland auch Kaninchen in der Vermittlung und nach einer Anfrage von zwei bulgarischen Tierschützerinnen im Sommer 2012 werden außerdem Katzen aus Bulgarien vermittelt. Bei den bulgarischen Katzen handelt es sich überwiegend um Handicapkatzen.
Wer sich dazu entschließt, eine Katze von ANAA zu adoptieren, muss sich auf ein wenig »Vorarbeit« einstellen: ANAA wählt neue Katzeneltern sehr sorgfältig aus, weshalb der Verein nur eine geringe Rücklaufquote zu verzeichnen hat. Wenn die ausgewählte Katze nicht in das neue Zuhause passt, wird das angesprochen und eine Vermittlung gegebenenfalls abgelehnt. Wer sein Herz an eine der auf der Homepage vorgestellten Katzen verloren hat, kann eine E‐Mail‐Anfrage an den zuständigen Mitarbeiter von ANAA senden, womit der Vermittlungsablauf beginnt. Dazu zählen: Vorgespräche, eine Vorkontrolle vor Ort im möglichen neuen Heim der Katze sowie die Reservierung, das Durchgehen des Schutzvertrags und die eventuell nötige Absprache des Transports, falls das erwählte Tier noch in Spanien ist. Wenn alles passt und abgeklärt ist, kann der Stubentiger in sein neues Zuhause einziehen – entwurmt, gechippt, kastriert sowie auf FIV und FeLV getestet, gegen Katzenseuche, -schnupfen, FeLV und Tollwut geimpft, und mit Impfausweis.
Die Mitarbeiter von ANAA achten sehr darauf, dass ein potentielles neues Zuhause wirklich für die jeweilige Katze geeignet ist. Soziale Katzen werden nicht in Einzelhaltung vermittelt, ebenso wenig wie Katzenbabys, die auch nicht als Zuwachs zu einem Katzensenioren abgegeben werden. Die Anforderungen der Vermittlungstiere sind sehr detailliert auf der Homepage festgehalten, um dem neuen Katzenhalter die Auswahl von Anfang an zu erleichtern.
Bei Bedarf startet ANAA‐Katzen Deutschland Spendenaktionen: Sei es für neue Kratzbäume für ANAA Madrid, für einen neuen Transporter oder für ein Projekt wie das kürzlich fertig gestellte Kaninchenhaus inklusive Außenanlage.
Wer helfen möchte, kann dies auch ohne eine Katze zu adoptieren tun. Mittels Sach‐ oder Geldspenden kann der Verein unterstützt werden oder durch tatkräftige Hilfe wie Fahrdienste, Vorkontrollen oder Flugpatenschaften. Zudem ist es möglich, eine Patenschaft für eine Katze mit Handicap zu übernehmen, um gezielt diesem Tier zu helfen.
Autor: Katharina U.
Bild: Kerstin R.
erschienen in TierZeit Ausgabe 7
15. Dezember 2013