Ein Paradies für Stempelsammler
Im Jahr 2005 wurde das Wanderwegprojekt »Harzer Wandernadel« ins Leben gerufen. Seither finden immer mehr große, kleine und vierbeinige Wanderfreunde Gefallen daran. Neben den schön ausgearbeiteten Wanderwegen, die zu einem großen Teil bequem mit Kleinkindern oder Kinderwagen begangen werden können und der fantastischen Landschaft ist das Stempelsystem das Interessante und Einzigartige an der Harzer Wandernadel.
Insgesamt können 222 Wanderstempel in einem Wanderpass gesammelt werden. Diese Stempel sind über den ganzen Harz verteilt und befinden sich in festen, grünen Kästen, die an verschiedenen Orten angebracht sind. In unmittelbarer Nähe der Kästen locken Waldgaststätten, schöne Aussichtspunkte, Schutzhütten oder geologische Besonderheiten. Im Internet oder in Touristeninformationshäusern direkt im Harz können der dafür vorgesehene Wanderpass sowie die Wanderkarten erworben werden, in denen alle 222 Stempelstellen markiert sind. Auf der Homepage (www.harzer-wandernadel.de) kann auch nachgelesen werden, wo sich die Stempel befinden.
Hat ein Wanderer alle Stempel gesammelt, wird er zum »Harzer Wanderkaiser« gekürt und erhält eine Urkunde sowie eine Auszeichnung aus echtem Harzgestein. Doch bereits mit wenigen Stempeln können Abzeichen verliehen werden: Acht verschiedene Stempel bringen ein bronzenes Abzeichen, 16 ein silbernes und 24 ein goldenes. Darüber hinaus gibt es Themennadeln für eine bestimme Anzahl an Stempeln aus einer Region sowie die Leistungsabzeichen wie den »Harzer Wanderkaiser« oder den »Harzer Steiger«. Diese zählen jedoch nicht zu den 222 Stempeln, die benötigt werden, um »Kaiser« zu sein. Sie sind eher als Zusatzstempel zu verstehen. Details dazu sind ebenfalls auf der Homepage einsehbar. Da sich die Wanderwege in leicht und schwierig unterteilen lassen, ist für jeden Wanderer etwas dabei. Hunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten und können je nach Typ und Ausdauer die Wege mit Herrchen und Frauchen gemeinsam bewältigen. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass im Harzer Nationalpark ganzjährig Leinenpflicht herrscht. Einer gemeinsamen Pause steht nichts im Weg, denn in vielen Waldgaststätten sind Hunde willkommen.
Das Harzer Fenster – Aufstieg zum »Elfenstein«
Der Wanderweg von Bad Harzburg zum »Elfenstein«, einer markanten Felsformation, erstreckt sich über zehn Kilometer. Er ist leicht zu laufen, nicht übermäßig steil und wechselt sich zwischen Schotterwegen und wunderbar verträumten Schleichwegen ab. Er führt am »Harzburger Fenster« vorbei – einer Schneise, welche einen traumhaften Ausblick über Bad Harzburg verschafft. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum »Elfenstein«. Nur noch ein kleines Stück geht es bergauf, dann sind schon die majestätischen Felsen zwischen den großen Laubbäumen in Sicht. Wenige Treppenstufen führen den restlichen Weg hinauf zu der herrlichen Aussicht. Auf dem Rückweg zum Parkplatz lohnt sich eine Einkehr im malerischen und urig gebauten »Café Winuwuk«. Hier werden regionale Küche und hausgemachter Kuchen angeboten. Die Wanderung zum »Elfenstein« ist auch für kleinere Kinder gut zu bewältigen. Unter elf Jahren können sie zum Wanderprinzen oder zur Wanderprinzessin gekrönt werden, wenn sie elf Stempel sammeln.
Autor: Tanja H.
Bild: Tanja H.
erschienen in TierZeit Ausgabe 8
27. April 2014