Tasso e. V. ruft zur Registrierung auf
Es ist der Albtraum vieler Katzenhalter: Der geliebte Stubentiger kommt eines Tages nicht mehr nach Hause. Die Ungewissheit quält. Wurde er eingesperrt? Ist er verletzt? Wurde er angefahren? Braucht er Hilfe? Wurde er gefunden und im Tierheim abgegeben? Viele Halter lassen ihre Freigänger chippen und registrieren sie vorsorglich in Heimtierregistern. Was aber viele Halter vergessen: Auch Wohnungskatzen können entlaufen.
Laut Tasso e. V. sind derzeit gerade einmal 20 Prozent aller Katzen registriert und können, wenn sie wieder gefunden werden, schnell dem Besitzer zugeordnet werden. Gerade Halter von reinen Stubentigern wiegen sich in trügerischer Sicherheit. Durch offene Fenster, zum Beispiel beim Lüften, oder offenstehende Türen können auch reine Wohnungskatzen in die weite Welt entwischen. Entläuft eine Wohnungskatze, so ist sie in der Regel mit der Situation überfordert. Aufgewachsen in Geborgenheit mit einer reduzierten Anzahl an Reizen, wird das Tier durch die vielen Eindrücke stark verunsichert. Reizüberflutung lässt den sonst zutraulichen Stubentiger scheu werden, was das Anlocken oder gar Anfassen nahezu unmöglich macht. Da eine Wohnungskatze nie gelernt hat, mit den alltäglichen Gefahren wie dem Straßenverkehr umzugehen, kann sie solch gefährliche Situationen nicht einschätzen. Draußen haben Wohnungskatzen nur eine verschwindend geringe Überlebenswahrscheinlichkeit.
Wird ein streunendes Tier aufgegriffen, so führt einer der ersten Wege zum Tierarzt oder Tierheim, wo mit speziellen Lesegeräten nach einem Mikrochip gesucht wird. Dieser wurde im besten Fall bereits im Welpenalter von einem Tierarzt unter die Haut der Katze gesetzt. Er enthält einen Buchstaben‐Zahlen‐Code, welcher mit einem entsprechenden Lesegerät abgefragt und eindeutig zugeordnet werden kann. Doch das »Chippen« allein ist nicht ausreichend. Als Besitzer hat man dadurch zwar ein eindeutiges Identifikationswerkzeug, mit dem man beweisen kann, dass es sich um das eigene Tier handelt, aber ohne Anmeldung in einem Haustierregister wie TASSO können Tierschützer, die das Tier aufgreifen, die Katze nicht ihrem Besitzer zuordnen.
TASSO e. V. ruft deshalb alle Katzenhalter, insbesondere von Wohnungskatzen, dazu auf, ihre Tiere mit einem Mikrochip kennzeichnen zu lassen und im Haustierregister kostenlos zu registrieren. Diese vorsorgliche Maßnahme ermöglicht eine schnelle Rückvermittlung von entlaufenen Tieren, reduziert die Kosten für den Tierschutz, die für die Unterbringung nicht identifizierbarer Fundtiere aufgebracht werden müssen, und kann bei traurigem Ausgang einer Ausreißer‐Tour Gewissheit bringen. Registriert Eure Stubentiger jetzt und informiert Katzenhalter in Eurem Freundes‐ und Bekanntenkreis über die Vorteile von Mikrochip und Heimtierregistern.
Autor: Alex S.
Bild: Alex S.
erschienen in TierZeit Ausgabe 8
27. April 2014