Immer häufiger erklären Tierhalter, dass das eigene Tier resistent gegen Antibiotika wäre. Im Grunde ist diese Aussage richtig, denn der Wirkungsmechanismus, der der Bekämpfung von Bakterien dient, funktioniert nicht in gleicher Weise beim Haustier. Antibiotika hemmen in der Regel den Stoffwechsel der Bakterien und manche töten die Bakterien direkt ab.
Resistenzen gegen Antibiotika kommen vor – allerdings ist nicht das mit Antibiotika behandelte Tier damit gemeint, sondern die Bakterien, die es in sich trägt und für die Erkrankung verantwortlich sind. Korrekterweise muss es heißen: »Mein Tier ist mit antibiotikaresistenten Bakterien infiziert.« Glücklicherweise sind die meisten Bakterien nur gegen einige bestimmte Antibiotika resistent, sodass der Tierarzt durch die Wahl eines Reserve‐Antibiotikums die Infektion behandeln kann. Dennoch sind Antibiotikaresistenzen ernst zu nehmende Probleme der medizinischen Versorgung, welche durch falsche Dosierung und unangebrachten Einsatz von Antibiotika gefördert werden.
Autor: Alex S.
Bild: Alex S.
erschienen in TierZeit Ausgabe 7
15. Dezember 2013
unter dem Titel
»TierZeit klärt auf – Wohin kleine Missverständnisse führen können«