Das Spurenelement Eisen

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Eisen – fach­sprach­lich Fer­rum – zählt zu den Min­er­al­stof­fen, genauer zu den Spurenele­menten. Diesen wird es auf­grund sein­er rel­a­tiv gerin­gen Konzen­tra­tion im Kör­p­er von Men­sch und Tier zuge­ord­net. Nichts­destotrotz ist Eisen ein­er der wichtig­sten Min­er­al­stoffe: Es ist nicht nur an der pflan­zlichen Pho­to­syn­these und der Bil­dung von Chloro­phyll (Blattgrün) beteiligt, son­dern erfüllt als »Sauer­stoff­binder« auch eine wichtige Funk­tion im Kör­p­er von Men­sch und Tier.

Seine Haupt­funk­tion ist die Bindung von Sauer­stoff an die Hämo­glo­bin­moleküle in den roten Blutkör­perchen (Ery­throzyten). Diese beste­hen zu etwa 94 Prozent aus Eiweiß (Glo­bin) und etwa 6 Prozent aus dem eisen­halti­gen Farb­stoff Häm. Sie nehmen den Sauer­stoff aus den Lun­gen­bläschen auf, beliefern damit über den Blutkreis­lauf alle Zellen des Organ­is­mus und nehmen im Aus­tausch dafür Kohlen­diox­id, ein »Abfall­pro­dukt« von Stof­fwech­selvorgän­gen, auf. Dieses trans­portieren sie wieder zurück zur Lunge, wo es aus­geat­met wird. Ohne die Bindung von Sauer­stoff an die roten Blutkör­perchen durch Eisen kann der Kör­p­er nicht funk­tion­ieren.

Der Eisenbe­darf ist beim Men­schen je nach Geschlecht und Alter unter­schiedlich. So benöti­gen Frauen auf­grund des Blutver­lustes während der Peri­ode mehr Eisen als Män­ner. Ein erwach­sen­er Mann benötigt etwa 10 Mil­ligramm Eisen pro Tag, eine Frau etwa 15 Mil­ligramm. Bei männlichen Jugendlichen liegt der Bedarf bei etwa 12 Mil­ligramm pro Tag. Bei Tieren sind die Bedarf­swerte in Abhängigkeit vom Gewicht, aber auch von der Leis­tung höher. So benöti­gen beispiel­sweise Katzen und Hunde etwa 1,5 Mil­ligramm pro Kilo­gramm Kör­pergewicht täglich, Pferde 1,2 bis 1,6 Mil­ligramm.

Ein Man­gel kann schnell entste­hen, etwa durch falsche Ernährung oder blu­tende Wun­den. Sel­tener kön­nen Ver­w­er­tungsstörun­gen Ursache für einen Eisen­man­gel sein. Anze­ichen für einen Eisen­man­gel sind Müdigkeit, ver­min­derte Leis­tungs­fähigkeit, Appeti­t­losigkeit sowie spröde Haut und Blässe auf­grund der aus dem Eisen­man­gel resul­tieren­den Unter­ver­sorgung mit Sauer­stoff. Im schlimm­sten Fall kommt es zu ein­er Eisen­man­ge­lanämie (Blu­tar­mut). Eine Überver­sorgung mit Eisen entste­ht nur sel­ten durch die reine Nahrungsauf­nahme, ist bei Nutzung von Eisen­prä­parat­en oder Lebens­mit­telzusätzen allerd­ings möglich.

Tina B - EisenDie wichtig­ste Eisen­quelle ist die Nahrung. Beson­ders in rotem Fleisch, Leber, Ger­ste, Hafer, Hirse, Mais, Reis (ungeschält), Roggen, Weizen, Bohnen und Nüssen ist reich­lich Eisen vorhan­den. Blut und Milz sind eben­falls reich an Eisen, weswe­gen sie häu­fig für die Ernährung von fleis­chfressenden Tieren ver­wen­det wer­den. Das in unver­ar­beit­eten Lebens­mit­teln enthal­tene Eisen kann aber meist schlechter ver­w­ertet wer­den. Zur Bedarfs­deck­ung müssen daher größere Men­gen davon verzehrt wer­den. Für die Ver­w­er­tung ist außer­dem wichtig, dass Eisen in Verbindung mit Vit­a­min C aufgenom­men wird. Phytin, Phos­phat und Gerb­säure (schwarz­er Tee und Kaf­fee) hinge­gen hem­men die Auf­nahme. Für die Eisen­ver­w­er­tung spielt also auch die Kom­bi­na­tion ver­schieden­er Lebens­mit­tel eine Rolle.

Autor: Stef­fi F.
Bild: Tina B.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 9
24. August 2014

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