Zoologische Gärten sind für viele Menschen die einzige Möglichkeit, verschiedenste Tierarten live zu beobachten. Einige Zoos haben die Haltungsbedingungen durch die Bemühungen um den Artenschutz für ihre Tiere stark verändert und verbessert, sodass die Haltung auch den Ansprüchen tierschutzorientierter Besucher genügt. In unserer Rubrik »Deutschland – deine Zoos« möchten wir besonders vorbildliche Zoos und Wildtierparks vorstellen und über Eckdaten informieren, die vor einem Besuch eingeholt werden sollten. Selbstverständlich beschränken wir uns nicht nur auf deutsche Zoos, sondern werfen auch einen Blick auf die Parks anderer Länder.
Das Vivarium Darmstadt
Das Vivarium in Darmstadt ist mit vier Hektar ein kleiner, aber sehr hübscher Zoo. Direkt am Universitätsgelände gelegen, bietet er eine Ruheoase und eignet sich bestens für einen entspannten Nachmittagsausflug, denn für einen gemütlichen Rundgang und einen Snack werden nicht mehr als zwei bis drei Stunden benötigt. Sitzgelegenheiten und Picknicktische sind auf dem ganzen Gelände verstreut, sodass sich die Besucher gut verteilen. Besonders liebevoll hergerichtet ist der »Strand«, ein Sandbereich mit Liegen und einem Feuchtbiotop im Hintergrund.
Das Wüstenhaus in Wien
Im 13. Bezirk von Wien liegt ausserhalb des Tiergartens Schönbrunn, in unmittelbarer Nähe des großen Schönbrunner Schlossparks, das Wüstenhaus. Im Gebäude des ehemaligen Sonnenuhrhauses wirkt es von außen etwas unscheinbar. Es überzeugt auch nicht durch eine große Artenvielfalt, sondern durch liebevoll eingerichtete Gehege und interessante Berichte über die Tier‐ und Pflanzenwelt aus verschiedenen Wüstenlandschaften von Mittelamerika bis Madagaskar. Im Moment beherbergt das Wüstenhaus über 30 verschiedene Tierarten. Neben Säugetieren können dort auch viele Vögel‐, Amphibien‐ und Reptilienarten bewundert werden.
Der Wildpark Eekholt
In Deutschlands nördlichstem Bundesland Schleswig‐Holstein, mitten in der reizvollen Landschaft der Osterau‐Niederung am Segeberger Forst, befindet sich der Wildpark Eekholt. Seit 1970 beherbergt der privat geführte Park vorwiegend heimische Wildtiere auf einer Fläche von nunmehr 67 Hektar. Inzwischen ist der Bestand auf etwa 100 Arten mit 700 Tieren angewachsen.
Der Wildpark Peter und Paul in St. Gallen
»Klein aber fein« – das beschreibt den Wildpark Peter und Paul recht gut. Seine Eröffnung feierte der St. Galler Wildpark im Februar 1892. Angelegt wurde er von der ortsansässigen Sektion des Schweizerischen Jäger‐ und Wildschutzvereins Diana. Der Wildpark soll den Bewohnern der Stadt die einheimischen Tiere in naturnaher Kulisse näherbringen. Noch heute beherbergt das wichtige Naherholungsgebiet des Schweizer Kantonshauptortes nur eine nicht einheimische Art, den Sikahirsch.
Der WildtierPark Edersee
Das Entführen in andere Welten bringen wir normalerweise nicht mit der Natur vor unserer Haustür in Verbindung. Wir kennen Rotkehlchen, Fuchs und Igel, doch die großen Wildtiere Deutschlands wie Rothirsch, Wolf und Luchs waren lange verschwunden. Ins Märchenland gehören sie jedoch nicht mehr, denn mit großen Schritten kehren sie zurück. Der WildtierPark Edersee nimmt die Besucher mit in unsere heimische, aber meist unbekannte Natur und zeigt sie uns von ihrer schönen, wilden Seite.
Der Zoo Frankfurt
Der Zoo Frankfurt liegt mitten in der Stadt, nicht weit von der Zeil und dem Römer entfernt. Die U‐Bahn fährt direkt bis vor die Tore des Zoos. Hinter dem Eingangsbereich tut sich der große Weiher auf, wo viele Wasservögel und Europäische Sumpfschildkröten leben. Von einer großen Holzbrücke aus kann das weitläufige Außengehege der Tiger eingesehen werden. Im Katzendschungel leben außerdem Löwen, Fossas und die kleinste Katze der Welt, die Rostkatze. Selbst selten in Zoos gehaltene Arten wie Okapi, Mähnenwolf und Fingertier gibt es zu bestaunen.
Der Zoo Zürich
»Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen.« So lautet das Motto des zoologischen Gartens in Zürich, der im Jahre 1929 seine Tore auf dem Zürichberg für Besucher öffnete. Und gemäss diesem Leitspruch sieht der Zoo Zürich sich als Naturschutzzentrum, das Tiere zeigt, damit die Besucher sie kennen lernen und zu ihrem Schutz beitragen. Jede neue Tieranlage im Zoo ist mit einem konkreten Naturschutzprojekt verbunden.
Die Arche Warder
Murnau‐Werdenfelser, Turopolje, Girgentana, Poitou, Posaviner oder Soay – kaum einer hat von diesen seltsam klingenden Tiernamen schon gehört. Dabei wird es sie vielleicht bald schon gar nicht mehr geben, denn sie stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen. In der Arche Warder kann man diese neben anderen Tieren wie Schafe, Schweine, Pferde, Ziegen, Esel, Hühner und Rinder hautnah erleben und erfahren, wie die Erhaltung der gefährdeten Rassen gelingen kann.