Das Wüstenhaus in Wien

Diesen TierZeit‐Artikel teilen auf:

Im 13. Bezirk von Wien liegt ausser­halb des Tier­gartens Schön­brunn, in unmit­tel­bar­er Nähe des großen Schön­brun­ner Schloss­parks, das Wüsten­haus. Im Gebäude des ehe­ma­li­gen Son­nenuhrhaus­es wirkt es von außen etwas unschein­bar. Es überzeugt auch nicht durch eine große Arten­vielfalt, son­dern durch liebevoll ein­gerichtete Gehege und inter­es­sante Berichte über die Tier‐ und Pflanzen­welt aus ver­schiede­nen Wüsten­land­schaften von Mit­te­lameri­ka bis Mada­gaskar. Im Moment beherbergt das Wüsten­haus über 30 ver­schiedene Tier­arten. Neben Säugetieren kön­nen dort auch viele Vögel‐, Amphibien‐ und Rep­tilien­arten bewun­dert wer­den.

Christina H. - Wüstenhaus Wien 3Bere­its im Ein­gangs­bere­ich befind­et sich neben einem kleinen Teich ein Ter­rar­i­um mit Oman‐Dornschwanzagamen. Anschließend passieren Besuch­er ein Beck­en mit rötlichen Saug­bar­ben, welche als Knab­ber­fis­che bekan­nt sind und in ihren Heimatlän­dern zu ther­a­peutis­chen Zweck­en einge­set­zt wer­den. Die offene Auf­stel­lung des Beck­ens ermöglicht es den Besuch­ern, die »Knab­ber­freude« dieser Fis­che an ihren Hän­den auszupro­bieren.Im abge­dunkel­ten Innen­bere­ich befind­en sich zwis­chen natur­nah gestal­teten Felsen kleine Glass­cheiben, durch welche die Besuch­er ver­schiedene nacht‐ und däm­merungsak­tive Tier­arten wie die Ägyp­tis­che Stachel­maus, Blinde Höh­len­salm­ler, Riesen‐Geißelskorpione und Zagros­molche beobacht­en kön­nen. Das 70 Meter lange Glas­röhren­labyrinth mit rund 50 Nack­t­mullen ist eines der High­lights des Wüstenhauses.Angrenzend gibt es einen großen, hellen und über­dacht­en Bere­ich, in dem neben vie­len ver­schiede­nen Voge­larten wie Ganges‐Brillenvögel, Dia­mant­täubchen und Mada­gaskar­we­ber auch Rep­tilien wie Blaue Felsen­leguane, Krustenech­sen, Klap­per­schlangen, Afrikanis­che Schnabelbrust‐ und Strahlen­schild­kröten zu sehen sind. Hier kön­nen außer­dem einige Kröte­narten bewun­dert wer­den. Zwis­chen den einzel­nen Tierge­he­gen befind­et sich eine große Anzahl ver­schieden­er Pflanzenarten aus dem jew­eili­gen Habi­tat der tierischen Bewohner.Im liebevoll gestal­teten Außen­bere­ich ist die natur­na­he Auße­nan­lage für eine Gruppe Europäis­che Ziesel und Smaragdei­dech­sen sehenswert. Die aufgestell­ten Bänke laden zwis­chen den vie­len Baum‐ und Pflanzenarten zum Aus­ruhen und Entspan­nen ein. Verkauf­sstände für Essen oder Getränke sind allerd­ings im gesamten Wüsten­haus nicht zu find­en. Da der Rundgang ger­ade ein­mal ein bis einein­halb Stun­den dauert, wer­den diese auch nicht unbe­d­ingt benötigt.

Das Wüsten­haus öffnet von Jan­u­ar bis April und von Okto­ber bis Dezem­ber von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr seine Türen, von Mai bis Sep­tem­ber sog­ar von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Der Ein­trittspreis beläuft sich für Erwach­sene auf 4,00 Euro und für Kinder auf 2,50 Euro. Men­schen mit Behin­derung, Rent­ner und Grup­pen erhal­ten Vergün­s­ti­gun­gen. Nach vorheriger Vere­in­barung wer­den auch Führun­gen für Grup­pen von max­i­mal 20 Per­so­n­en unter dem Mot­to »Die Wüste lebt« ange­boten.

Das vor­rangige Ziel des Wüsten­haus­es ist nicht die Unter­hal­tung von Besuch­ern, son­dern das Ver­mit­teln von Wis­sen. Durch die vie­len Hin­weiss­childer und die natur­nah gestal­teten, großzügi­gen Gehege ist dies sehr gelun­gen. Wer einen kurzen, infor­ma­tiv­en Rundgang machen möchte, ist hier genau richtig. Für einen Tage­saus­flug ist das Wüsten­haus allerd­ings zu klein, außer dieser wird mit dem Besuch einiger der vie­len anderen Sehenswürdigkeit­en Wiens ver­bun­den.

 

Autor: Christi­na H.
Bild: Christi­na H.

erschienen in TierZeit Aus­gabe 7
15. Dezem­ber 2013

Diesen TierZeit‐Artikel teilen auf:

Comments are closed.