Wie und wofür Vereine und Privatpersonen hart arbeiten
Was ist Tierschutz überhaupt?
Der Tierschutz beschäftigt sich mit allen Aspekten, die Tiere betreffen. Tiere werden zum Verzehr, für die Arbeit, als Lebensbegleiter und Versuchsobjekt geschätzt und genutzt. Der Tierschutz versucht, den Tieren trotz dieser vielfältigen Nutzung durch den Menschen zu einem artgerechten und möglichst leidfreiem Leben zu verhelfen.
Aufgaben eines Tierschutzvereins
Tierschutzvereine sind unter anderem dazu da, Menschen über die optimale Haltung ihrer Tiere zu beraten und aufzuklären, ob im Privathaushalt das Heimtier oder in der Landwirtschaft das Nutztier. Tierschützer wissen meistens Rat und helfen ehrenamtlich, da es ihnen wichtig ist, dass die Tiere nicht leiden und gut gehalten werden. Dieser ideologische Aspekt des Tierschutzes sowie die Ausdauer der Ehrenamtlichen ist nicht zu unterschätzen. Leider werden nicht alle gut gemeinten Ratschläge angenommen und umgesetzt. Trotzdem geben die Tierschützer nicht auf und machen weiter, da es immer noch Menschen gibt, die guten Willen zeigen und Ratschläge umsetzen.
Der Tierschutz hat sich nicht nur die Beratung in Sachen Haltung zur Aufgabe gemacht. Einige Vereine nehmen Tiere in ihre Obhut, pflegen und betreuen sie, bis sie einen neuen Besitzer gefunden haben. Die Nachkontrolle bei bereits vermittelten Tieren ist ebenfalls wichtig. Diese übernimmt entweder das Tierheim, in dem das Tier adoptiert wurde, oder der dazugehörige Tierschutzverein. Auf Basis von Hinweisen aus der Bevölkerung kontrollieren sie auch die Zustände der Tiere vor Ort und handeln, wenn es nötig ist. Oftmals arbeiten Tierschutzvereine mit dem Veterinäramt zusammen, um notfalls Tiere aus schlechter Haltung zu befreien.
Das Einfangen von Wildtieren – auch verwilderten Hauskatzen – gehört ebenfalls zu den Aufgabenbereichen des Tierschutzes. Diese Arbeit ist wichtig und notwendig, da es immer noch sehr viele Streunerkatzen in Deutschland gibt. Verletzte Katzen in der freien Wildbahn werden umgehend zum Tierarzt gebracht und versorgt. Ist kein Besitzer ausfindig zu machen, wird das Tier neu vermittelt. Bei Wildtieren werden meist Förster oder Jäger hinzugezogen, anschließend werden die Tiere entweder zur weiteren Versorgung in eine spezialisierte Wildtierstation gebracht oder direkt wieder ausgewildert. Schwer verletzte Tiere erlöst der Jäger vor Ort. Tierschutzvereine übernehmen im Einzelfall die Kosten für Kastrationen von halbwilden Streunerkatzen, welche von Anwohnern gefüttert und versorgt werden, deren medizinische Versorgung für die Menschen aber zu teuer wäre. Kastrationen sind gerade bei Streunern besonders wichtig, um eine unkontrollierbare Vermehrung der Tiere zu vermeiden.
Ziele des Tierschutzes
Das oberste Ziel der meisten Tierschutzorganisationen ist die Vermittlung der Tiere in ein artgerechtes Zuhause, zudem haben die Abschaffung von Tierversuchen und Massentierhaltung hohe Priorität. Proteste für den artgerechten Umgang mit Tieren, zum Beispiel die Schlachtung aller Tiere ausnahmslos unter ausreichender Betäubung oder ein artgerechter Transport von Nutztieren, werden mehrmals jährlich organisiert. Meist haben Vereine eine gewisse Spezialisierung, beispielsweise auf die Vermittlung von Haustieren oder die artgerechte Haltung von Nutztieren. Ein allen Vereinen am Herzen liegender Punkt, der seit Jahren immer wieder im Gespräch ist, ist die Umsetzung eines ausreichenden, detaillierteren und verbesserten Tierschutzgesetzes.
Tierschutzvereine, -organisationen, Tierheime und private Tierschützer leisten einen nicht wegzudenkenden und wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft: Sie treten für die Rechte der Tiere ein und helfen, wo es gerade nötig ist. Meist tun sie dies ehrenamtlich in ihrer Freizeit, was großen Respekt verdient. Dennoch soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass nicht jeder, der sich Tierschutz auf die Fahne schreibt, auch solchen betreibt. Falsch verstandene Tierliebe, Profitgier, die sich hinter dem angeblichen Ehrenamt versteckt, Unwissenheit und manchmal Realitätsverlust seitens der Tierschützer, in Ausnahmefällen Extremismus, überschatten leider die Ideologie und das Engagement jener, die den seriösen und für unsere tierischen Freunde so wichtigen Tierschutz betreiben.
Autor: Sarah H.
Bilder: Alex S.
erschienen in TierZeit Ausgabe 7
15. Dezember 2013